Als „Umschuldung“ bezeichnet man die Ablösung eines laufenden Kredits bei der jetzigen Bank durch einen neuen Kredit bei einer anderen Bank. Du verschiebst die "Schuld" von Bank (Gläubiger) A zu Bank (Gläubiger) B. Der Sinn und Zweck ist, dass Du durch eine Umschuldung bei der neuen Bank einen besseren Zinssatz bekommst und dadurch viele tausend Euro sparen kannst.
Eine Umschuldung ist bei verschiedenen Kreditarten möglich, recht unkompliziert kannst Du einen normalen Ratenkredit oder Deinen Dispokredit des Girokontos umschulden.
Bei der Baufinanzierung bindest Du dich jedoch von Beginn an durch die Sollzinsbindung lange an Deine finanzierende Bank. Je nachdem, für welche Zinsbindung Du dich zu Beginn entschieden hast, bist Du einen Vertrag über 5 Jahre bis 30 Jahre eingegangen. Die aktuellen Bauzinsen sind aber so attraktiv niedrig, dass viele Eigenheimbesitzer ihren Kredit gern vorzeitig loswerden und eine Umschuldung vornehmen möchten. Dann ist aber die Frage: Wie und ab wann kommt man aus der Baufinanzierung raus?
Eins steht fest: Innerhalb der Zinsbindung kannst Du normalerweise nicht kündigen und deshalb auch keine Umschuldung zu einer anderen Bank vornehmen.
Aber wie immer gibt es Ausnahmen und in bestimmten Phasen Deiner Baufinanzierung hast Du durchaus Möglichkeiten den Vertrag zu beenden.
Zeitraum | Handlungsoption |
Der Kreditvertrag läuft schon | Du kannst jederzeit mit einer Frist von 6 Monaten kündigen und umschulden. |
Noch 5 Jahre bis 12 Monate bis zum Ablauf der Zinsbindung? | Sie können die Baufinanzierung zwar immer noch nicht kündigen, aber schon mal ein Forward-Darlehen abschließen, mit dem Sie dann später die Restschuld begleichen. |
Nur noch 12 Monate bis zum Ablauf der Zinsbindung? | Jetzt ist kein Forward-Darlehen mehr möglich. Sie können noch bei derselben Bank bleiben und verlängern (Prolongation) oder den Vertrag jetzt kündigen und eine Umschuldung vornehmen. |